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Service Learning – Lernen durch Engagement

SPALECK Dachbegrnung c ZDF Dieter Strmer

 

Service Learning – Lernen durch Engagement an der Universität Bonn

Unsere Gesellschaft und die damit verbundenen Erfahrungen des Zusammenlebens werden immer komplexer. Gleichzeitig werden auch die gesellschaftlichen Herausforderungen und Problemstellungen immer vielschichtiger und erfordern multidimensionale Lösungsansätze, die von unterschiedlichen Akteur*innen entwickelt, begleitet und getragen werden. Die Uni Bonn ermöglichen Studierenden und Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft durch Service Learning die Mitgestaltung der eigenen Lernerfahrung in lösungsorientierten Veranstaltungs-Settings und die Teilhabe an wissenschaftlichen Methoden sowie unterschiedlichen interdisziplinären Formen der Wissensproduktion.

Was ist Service Learning?

Service Learning ist ein didaktischer Ansatz, der ursprünglich aus dem nordamerikanischen Raum kommt. Im deutschsprachigen Raum wird häufig von Lernen durch Engagement gesprochen. Insgesamt wird an Hochschulen der englische Begriff Service Learning am häufigsten verwendet. Service bedeutet dabei einen Dienst an oder Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Learning bezieht sich auf das fachliche Lernen beziehungsweise die Vermittlung fachlicher Inhalte im Unterrichtsraum.

Ähnlich wie andere transfer- und erfahrungsorientierte Lehrformen (z.B. community based learning, problem based learning, community based research, social entrepreneurship learning etc.), ist das besondere an Service Learning, dass Studierende die Wirkung ihres Handelns direkt in einem konkreten gesellschaftlichen Kontext erleben und erfahren können. Im Unterricht bedeutet das konkret, dass die Studierenden die Möglichkeit erhalten, praxisnah und anwendungsorientiert Erfahrungen zu sammeln. Dabei gestalten sie gemeinsam mit Uni-externen Partner*innen eigenständig Projekte oder engagieren sich regelmäßig in gesellschaftsnahen Institutionen. Begleitet wird diese Projekt- oder Engagementtätigkeit durch eine Lehrveranstaltung, in der die Studierenden dazu angeleitet werden, ihre Erfahrungen aus der erschlossenen Praxis zu reflektieren und dadurch eine Verknüpfung zu akademischen Lerninhalten (Curriculum) herzustellen. Dieser Ansatz eines erfahrungsbasierten Lernens kann den Studierenden Kompetenzen wie beispielsweise Reflexionsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und kollaboratives Arbeiten vermitteln, die sie auf eine sich zunehmendschneller verändernde Gesellschaft mit komplexen Herausforderungen vorbereiten.

 Service Learning BZH DR

 

Service Learning im Transformationsprozess

Für Service Learning gibt es mittlerweile nicht nur im internationalen Raum, sondern auch in Deutschland viele Erfahrungswerte und mindestens genauso viele konzeptionelle Ansätze. Unser Ziel an der Uni Bonn ist es, ein breites Verständnis von und für erfahrungsbasierte Lehrformen wie Service Learning zu etablieren, um so einen breiten Erfahrungshorizont mit engagement- und transferbasierten Lehrkonzepten zu generieren. Dabei dient Service Learning als Methode um wichtige aktuelle und komplexe gesellschaftliche Themen in der Lehre zu adressieren und bei den Studierenden, aber auch Lehrenden sowie den involvierten gesellschaftliche Akteur*innen ein Verantwortungsbewusstsein für gesellschaftliche Mitgestaltung zu schaffen.

Darüber hinaus kann Service Learning als Lehrmethode – aber auch als konzeptioneller Rahmen – eine Option oder einen Raum für transformative Prozesse in der Hochschulentwicklung und bei didaktischen Innovationen sein. Einen Fokuspunkt bildet hier die Erfahrung von Selbstwirksamkeit in komplexen Transformationsprozessen genauer zu beleuchten. Oder anders gesagt: Wie genau verändert sich unsere Lernerfahrung, wenn wir anfangen mit anderen gemeinsam gesellschaftliche Veränderungen zu gestalten?

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