Menü öffnen
Grafik: © Christiane Büchner/WILA Bonn

Empfehlungen

Im Rahmen des Seminars haben die Studierenden und das Projektteam Empfehlungen für neue Hochschulbildung formuliert. Letztlich bemerkten die Studierenden: in ihnen spiegeln sich viele der Leitprinzipien, angewandten Methoden und ihrer persönlichen Erkenntnisse aus dem Seminar wider. Die Empfehlungen sollen unter relevanten Entscheider*innen in Hochschulen und Politik, Studierenden, Wissenschaftler*innen sowie zivilgesellschaftlichen Initiativen verbreitet und mit ihnen diskutiert werden.

1. Nachhaltigkeit und Klima zum integralen Bestandteil der Hochschullehre machen

  • Fachbereichsunabhängig und-übergreifend
  • Nachhaltigkeit als zentrales Ziel der Uni auf das die Strukturen der Lehre, Forschung und des Betriebs ausgerichtet sind
  • Förderung von Nachhaltigkeitsengagement innerhalb des Hochschulsystems durch Credit Points, finanzielle Mittel, Zeit o.ä.
  • Positivbeispiel: die Universität Bonn hat das erste Prorektorat und eine Stabstelle für Nachhaltigkeit in Deutschland eingerichtet

2. Hochschule entgrenzen und transformative Lern-, Experimentier- und Freiräume sowie (Prüfungs-)Formate schaffen

  • Verflechtung mit gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen; Lernen in und mit der Gesellschaft
  • Freie Lernräume z.B. durch “Entrümpelung” der Curricula fördern (Positivbeispiel: Uni Stockholm?)
  • Projektbasiertes, selbstorganisiertes Arbeiten; die Theorie an der Praxis anwenden/Lernen zum Anfassen
  • Geschützte Lernräume unterstützen transformatives Lernen; “Scheitern” und “Fehler” als Lernerfahrungen nutzen
  • Außerhalb der Hochschule lernen
  • Nicht nur Wiederholen “richtiger” Lösungen belohnen, sondern vielfältige, “realitätsnähere” Prüfungsformate, mehr (Selbst-)Reflexion, statt Wissensprüfung, Freiwilligkeit und Wertewandel

3. Kompetenzorientierte Hochschulbildung im Sinne von BNE (statt engeren Fokus auf Kompetenz Fachwissen)

  • Studierende eignen sich nicht nur Fachwissen über drängende gesellschaftliche Herausforderungen an, sondern bilden auch “Zukunftskompetenzen” wie Komplexitätsbewusstsein und Ko-Kreativität sowie Persönlichkeiten, um ihnen zu begegnen – in ihrer Fachrichtung und über verschiedene Disziplinen hinweg. Kurz: die motivationalen und emotionalen Fähigkeiten werden genauso wie die kognitiven gefördert.
  • Die Inner Development Goals zeigen wichtige individuelle, soziale, kognitive, sorgende, und handlungsorientierte Kompetenzen auf um die Ziele nachhaltiger Entwicklung (SDGs) zu erreichen

4. Transparente Werte- und Visionsdiskussion und Widersprüche aushalten und austragen

  • · Werte haben/benennen, da wo Handlungsempfehlungen folgen
  • Auseinandersetzungen mit komplexen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, die verschiedene Gruppen betreffen und für die es keine einfachen oder eindeutigen Lösungen gibt wie Klimawandel/Nachhaltigkeit, Pandemie, Krieg etc. erfordern die Fähigkeit verschiedene Perspektiven, Widersprüche und Unsicherheiten zu akzeptieren

5. Die Studierenden bei der Gestaltung der Hochschullehre einbeziehen

  • Von- und miteinander lernen, Umgang auf Augenhöhe!
  • Bottom-up-Prozesse, stellen sicher, dass das Lehrangebot auch auf die Lernbedarfe passt und fördern die Identifikation, die Selbstwirksamkeit und das Engagement der Studierenden

Die Empfehlungen und ihr Fundament wurden von einer professionellen Zeichnerin grafisch visualisiert. In der Grafik stehen die Empfehlungen am Horizont, während die Zitate links und rechts darunter Reflexionen der Studierenden aus dem Seminar zeigen. Die Zitate im mittigen “Wald-Hörsaal” stammen von unseren Podiumsgästen. Die angesprochenen Themen finden sich in den Empfehlungen wieder.

Grafische Darstellung der Empfehlungen inkl. Prozess: obere Hälfte der Zeichnung verwenden