Eine Handvoll Fragen an: Antje Boetius
Vorab zu Ihrer Person: Wer sind Sie und was machen Sie beruflich?
Mein Name ist Antje Boetius. Ich bin Polar- und Tiefseeforscherin, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen. Meine Forschung an Mikroorganismen läuft am Max Planck Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen.
Fragen 1+2: Was bedeutet der Klimawandel für Sie persönlich? Wie engagieren Sie sich für das Klima bzw. gegen den Klimawandel?
Antje Boetius: Das Alfred-Wegener-Institut, dessen Direktorin ist seit 2017 bin, erforscht das gesamte Erdsystem und damit die großen Menschheitsfragen zum Klimawandel, der Umwelt und unserem Umgang mit der Natur. Das AWI bereitet aktuell mehrere große Missionen vor in Antarktis und Arktis mit Bezug zu Klimawandelfolgen auch auf die Lebensvielfalt.
Als Forscherin arbeite ich an Ergebnissen meiner letzten Expeditionen, wo wir unbekannte Lebensräume in der Tiefsee unter dem Eis der Arktis entdeckt haben. Dann bereite ich eine weitere Expedition vor, um die Wirkungen des Meereisrückgangs am Nordpol auf die Lebewesen bis hinab in die Tiefsee zu dokumentieren. Es ist mir wichtig, über die Risiken unseres Umgang mit der Natur zu sprechen und aufzuzeigen, was zu tun ist, um die Zerstörung zu stoppen. Ich bin Mitglied einer Vielzahl von Akademien und Fachgesellschaften im In- und Ausland sowie Mitglied der „Leopoldina Nationale Akademie“ und eine aktive Wissenschaftskommunikatorin. Wir stehen mitten in einem globalen Transformationsprozess, in dem wissenschaftliches Wissen mehr denn je eine Frage des Überlebens sein wird.
Weiterlesen ...